Verbandswechsel

Warum wechsle ich nun von der IFBB zur WBFF?

Zuerst mal werd ich von vorne beginnen.
Im Frühjahr 2015 hab ich meinen ersten Wettkampf bei der IFBB absolviert. Schon im Herbst (selben Jahres) hatte ich meinen ersten großen Wettkampf beim Olympia Amateur in Prag. Was soll ich dazu sagen. So toll der Wettkampf war, aber es war für mich der schlimmste Wettkampf überhaupt. Ich kannte nur die österreichische Bühne und hatte 1 Wettkampf in Ungarn.
Die große Bühne, das starke Scheinwerferlicht und eine Menge großartiger Athletinnen, die noch die Wochen danach ihre ProCard gewannen.
Ich bin damals von der Bühne gegangen und war fix und fertig. Ich war darauf einfach nicht vorbereitet und mir schossen die Tränen aus den Augen. Ich machte zwar den 10. Platz, aber ich wollte danach einfach nur noch raus. Vor lauter Stress auf der Bühne, hatte ich sogar vergessen zu lachen und anhand der Fotos, einen abgekämpften  Gesichtsausdruck.
Danach war ich auch noch für die WM qualifiziert. Ich nahm teil, aber ich wusste schon im Voraus, dass ich dort nicht weit kommen werde und hab es einfach nur als Erfahrung gesehen.

Ich habe natürlich die Fotos aller Wettkämpfe studiert und es war klar…ich war einfach zu dünn und hatte noch zu wenig an Muskulatur.
Daraufhin habe ich 1 Jahr ausgelassen und war im Frühjahr 2017 das nächste mal auf der Bühne.
Meinen ersten Wettkampf hatte ich in Köln, bei der Wahl zur Miss FIBO Power Beauty. Dort konnte ich den 3. Platz belegen und ich war so glücklich. Aber nicht nur wegen der Platzierung, sondern weil der Wettkampf zwanglos war. Jeder, von jedem Verband kann teilnehmen, sich präsentieren, wie es seine Persönlichkeit hergibt und die Stimmung war einfach bombastisch. Wenn ich zurückblicke, es war der schönste Wettkampf, den ich je hatte.
In Österreich konnte ich mir den Vizemeisterin Titel holen. Meine Form war diese Saison um Welten besser, dank des Coachings der Bikiniangels.
Ich nahm auch am Diamond Cup in Malta teil. Trotz mehr Erwartungen von meinem Coachi und natürlich auch mir, habe ich ’nur‘ den 10. Platz belegt.
Der letzte Wettkampf der Saison war dann an der EM in Santa Susanna/Spanien. Genau hier habe ich angefangen nachzudenken.
Ich gab eine Menge an Geld für Hotels, Flüge und Startgebühren aus.
Gleich nach der Ankunft gab es noch keine Zimmer, alle saßen in einem Hotel in der Lobby und warteten auf die Registrierung. Es war ein Horror. Alle waren müde, es dauerte ewig, keiner wusste in welchem Hotel er untergebracht ist. Auf den Toiletten zogen wir die Bikinis für die Registrierung an, standen endlos Schlange und mussten teilweise am kalten Boden sitzen.
Nach Stunden bekamen wir dann endlich unsere Hotels zugeteilt. Diese waren schön und das Essen mit Buffet für Bodybuilder vorbereitet.

Der Wettkampf selber war jedoch sehr enttäuschend. Manche bekamen davor nicht mal einen Platz um zu liegen. Wer einen kleinen Fleck ergattern konnte, lag mit Handtüchern auf engstem Raum stundenlange am Boden herum.
Dann endlich waren wir dran und ich konnte meinen Augen und Ohren nicht trauen. Teilweise wurden den Mädchen neben mir von den Wettkampfrichtern mit Zeichen gedeutet usw. Ich möchte gar nicht auf alles genau eingehen.
Natürlich kam ich bei diesem Wettkampf auch nicht weit.
Im Endeffekt hatte ich für diese Saison wieder tausende Euro ausgegeben. Es gang mir nicht um die Platzierung, sondern darum, dass ich viel Geld ausgegeben hatte und einfach keinen Spaß hatte.

Würde ich weiter machen, müsste ich noch um einiges mehr an Muskulatur aufbauen und danach noch definierter werden. Dies ist mit meiner Genetik unmöglich. Sprich, ich müsste nachhelfen und zu Medikamenten greifen. Aber, das kommt für mich absolut nicht in Frage.

Warum jetzt die WBFF?

Ich habe viele Fotos, Videos und auch den WM Lifestream mitverfolgt. Mein Coach hat mir dazu noch Infos gegeben, wie die Wettkämpfe ablaufen und welches Service geboten wird.
Ja auch hier zu starten kostet tausende an Euro, aber man muss sich um kein Tanning kümmern, da dieses vor Ort aufgetragen wird. Auch Make-Up und Haare werden von Visagisten gemacht. Schon das nimmt eine Menge Stress.

Die Bikiniathletinnen werden nicht rein nur nach dem Körper bewertet. Die Form der Athletinnen ist einfach weiblicher, was mir persönlich viel besser gefällt.
Zusätzlich gibt es eine zweite Runde in Abendkleid. Ist ja auch mal etwas Anderes 😉

Was für mich ein weiteres Kriterium ist, als Amateur kann man, wenn man denn möchte, auch bei anderen Verbänden starten. Es gibt dadurch keine Sperre.
Zusätzlich sind die Wettkämpfe weltweit und man kann einen Wettkampf mit einem schönen Urlaub verbinden.

Ich habe meinen ersten Wettkampf bei der WBFF zwar erst Ende Mai in London, aber ich weiß, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe.
Es kommt immer darauf an, warum man Wettkämpfe macht. Ich mache sie, weil ich ein Ziel dadurch habe und ich will Spaß daran haben.

Abschließend möchte ich jedoch noch erwähnen, dass ich die IFBB keinesfalls schlecht machen möchte. Ich habe viele Erfahrungen sammeln dürfen, habe teilweise liebe Menschen kennen gelernt und habe diese Entscheidung dadurch nicht nur mit einem lachenden, sondern auch mit einem weinenden Auge getroffen.
Jeder Mensch ist verschieden und es gibt viele tolle Athleten und Athletinnen bei allen Verbänden.
Oft muss man einfach einen anderen Weg einschlagen und mal sehen, wie sich dieser Weg anfühlt.

 

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